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Bevor der ausgewählte Fußbodenbelag aufgebracht wird, kommen die Estrichleger zum Einsatz. Ihnen ist ein gerader und ebener Fußboden zu verdanken. Keine Keile unter den Möbeln und kein wackelnder Tisch, so soll der Fußboden ausgeführt sein. Das ist die Qualitätsarbeit der Experten. Estrich ist eine zusammengesetzte Schicht. Die Verwendung von sehr unterschiedlichen Materialien von Mörtel bis Kunststoff kommt zum Einsatz. Je nach Bedarf und Untergrund wird das Material zusammengesetzt. Diese Schicht gleicht aus, vermindert Unterschiede, dient für eine Dämmung beim Schrittschall und außerdem als Schicht für eine Wärmedämmung. Estrich verlegen ist eine sehr verantwortungsvolle Arbeit.
Arten von Estrich
Je nach Bedarf wird die richtige Estrichauswahl getroffen. Meistens ist die Estrichschicht zementgebunden. Estrichleger unterscheiden nach Zusammensetzungen für den Einsatz. Eine Liste der möglichen Bezeichnungen zeigt bereits die Zusammensetzung an:
- Zementestrich
- Gussasphaltestrich
- Kunstharzestrich
- Magnesiaestrich
- Calziumsulfat-Fließestrich
- Zementfließestrich
Mit der korrekten Bezeichnung »Zementestrich CT« ist der häufig verlegte Estrich gemeint. Zement, Kies und Wasser sind die Grundbestandteile. Der »Gussasphaltestrich AS« besteht aus verschiedenen Gesteinskörnungen und mit Bitumen als Bindemittel erhält er seine Elastizität. »Kunstharzestrich SR« wird aus einem Gemisch von Kunstharzmörtel und beispielsweise Epoxidharz hergestellt. In Räumen mit Feuchtigkeit ist er das geeignete Mittel, weil er sehr belastbar und wasserabweisend ist. Der »Magnesiaestrich MA« dagegen ist seit Jahrzehnten im Einsatz auf Holzfußböden. Er hat seine Wiederentdeckung der ökologischen Bauweise zu verdanken. Mit dem »Calziumsulfat-Fließestrich CE« werden die trockenen Innenbereiche versehen. »Zementfließestrich CTF« besteht aus Zement, Kies und Fließmitteln. Er kommt im Wohnungsbau zum Einsatz.
Was sollte man über Estrich wissen?
Weil Fußböden von den vorangegangenen Gewerken noch uneben geblieben sind, muss eine ausgleichende Masse unter dem endgültigen Belag eingebracht werden. Die o. g. Arten von Estrich sind alle mit entsprechenden Eigenschaften versehen. Sie werden nicht nur nach Zusammensetzung, sondern auch wegen ihrer Verarbeitungsweise ausgewählt. Trockenestrich und Fließestrich sind zu unterscheiden. In der Sanierung sind Trockenestriche als besondere Auswahl eingesetzt. Bei Fließestrich erhält das Gemisch einen Zusatz mit Fließmittel. Dadurch wird weicher und das Besondere ist seine selbst nivellierende Eigenschaft. Er fließt so, dass die Fläche von allein ausgeglichen ist. Bei Fußbodenheizungen wird der verwendete Estrich als Heizestrich bezeichnet. Er hält die Wärmeentwicklung in der Fläche aus. Auch die Bezeichnung schwimmender Estrich kommt hierbei vor. Er wird auf einer Dämmschicht ausgebracht.
Welche besonderen Arten von Estrich gibt es?
Wer schnell eine Reparatur, Renovierung oder nur eine kleine Ausbesserung ausführen muss, der greift zum Schnellestrich. Er ist zementgebunden und daher auf Betonböden einsetzbar. Weil der Zementestrich eine lange Aushärtung braucht, will so mancher Bauherr nicht die 30 Tage abwarten. Da ist der Calziumsulfatestrich die Lösung. Die andere Bezeichnung dafür ist noch Anhydritestrich und das bedeutet gipsgebunden. Der Bestandteil Anhydrit ist eine Vorstufe beim Gips. Er ist sehr gut wärmeleitend und wärmespeichernd. Dieser Baustoff kann bereits nach etwa sieben Tagen aufgeheizt werden. Nur im Innenbereich verwendbar, weil die Gipsbindung wasseranziehend ist. Da allerdings auch nicht in den Feuchträumen. Mit dem Gussasphaltestrich ist ebenfalls eine schnelle Version möglich. Es wird kein Wasser benötigt. Der Bitumenanteil muss erwärmt sein. Dazu ist eine Temperatur von 250 Grad C nötig. Auf diesem Estrich kann schon einen Tag später weitergearbeitet werden. Er ist wasserabweisend und dicht gegen Dampf. Das spart eine Dampfsperre ein.
Funktionen von Estrich
Jede Art von Estrich hat ihre Eigenschaft durch die Zusammensetzung und die Art der Verlegung. Estrichleger sind die Bauleute, die für die endgültigen Fußbodeneigenschaften die Voraussetzungen schaffen. Diese Zwischenschicht auf einer Betondecke oder einem anderen Untergrund trägt die Verantwortung. Der Estrich verteilt den Druck gleichmäßig auf die Dämmung, die sich darunter befindet. Die Unebenheiten gleicht die Estrichschicht aus. Wärme- und Trittschalldämmung ist eine wichtige Funktion. Wer es leiden mag, der nutzt die Estrichschicht mit einer Farbbeschichtung gleich so. Außerdem ist eine Höhenregulierung mit der Estrichschicht zu erreichen. Selbst eine Mosaikgestaltung ist zwar aufwendig, aber entspricht bei mediterranem Charakter eines Hauses durchaus dem Trend.