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Automatisierung ist der große Trend in Puncto Wohndesign. Die Küche ist für viele der Mittelpunkt des Hauses, insbesondere wenn sie zugleich als Esszimmer dient. Dementsprechend verzeichnet die Smart Home Technologie nicht zuletzt in der Küche eine wachsende Präsenz. Man denke an Öfen, die auf dem Heimweg über das Smartphone auf die perfekte Temperatur vorgewärmt werden können, an Kühlschränke, mit denen Kochvideos gestreamt werden können oder die darüber informieren, wann die Milch abläuft. Und natürlich Beleuchtung oder Musik, die mittels Sprachbefehl eingeschaltet wird, wenn Bewohner „alle Hände voll“ zu tun haben. Smarte Funktionen, wie ein smarter Thermostat, können sogar helfen, Energiekosten in leidlich gedämmten Wohnungen zu senken.
Werfen wir nun einen Blick auf die smarte Küche. Welche sinnvollen Neuerungen gibt es? Und was ist zu bedenken? – Lebensmittelpunkt Küche
Was ist eine smarte Küche?
Eine smarte Küche verfügt über WLAN-verbundene und App-gesteuerte Geräte, die mit dem Smartphone, dem Tablet oder per Sprachbefehl verwaltet werden können. Smart-Home-Technologie galt einst als Option für die Wohlbetuchten. Aber das ist nicht mehr der Fall. Mit zunehmender Zugänglichkeit ist das Interesse an bezahlbaren, einfach zu bedienenden und zukunftsfähigen Systemen deutlich gestiegen. Moderne, drahtlose Systeme passen direkt in Steckdosen und Schalter, wodurch sie mittlerweile einfacher und kostengünstiger zu installieren sind.
Was bietet eine smarte Küche?
Es geht in erster Linie um Flexibilität und Annehmlichkeiten. Viele von uns führen ein hektisches Alltagsleben. Smarte Funktionalität kann die Dinge schneller und einfacher machen, indem sie das Zeitmanagement erleichtert und Handgriffe erspart. Die Küche ist einer der belebtesten Räume im Haus und beherbergt viele Geräte. Eine intelligente Küche macht das Kochen oder Treffen mit Freunden und Familie so komfortabel und nahtlos wie möglich, während sie gleichzeitig den Energieverbrauch reguliert und die vielen Geräte versorgt, die den ganzen Tag über benötigt werden. Da viele von uns letzthin (bedingt durch die Pandemie) mehr Zeit zu Hause verbracht haben, haben wir nach Möglichkeiten gesucht, das Leben bequemer zu gestalten. Besonders wenn wir von zu Hause aus gearbeitet haben. Mit einer smarten Küche lässt sich eine Verbindung zu Bluetooth oder WLAN herstellen und sprach- bzw. via App aktivierte Befehle helfen beim Kochen, Waschen und Reinigen, was Zeit und im besten Fall Strom spart.
Was sind die beliebtesten Features einer smarten Küche?
Es ist vor allem eine starke Nachfrage nach Lichtsteuerung mit intelligenten Schaltern, Dimmern und Bewegungssensoren in Küchen-Upgrades zu beobachten. Küchen umfassen oftmals eine breite Palette von Leuchten und beleuchteten Armaturen; darunter Pendelleuchten, Deckenstrahler, Spots und zunehmend LED-Lichtbänder. Mit smarter Steuerung können sie alle freihändig gesteuert werden.
Die Möglichkeiten für smarte Funktionalität in der Küche sind schier endlos. Es gibt intelligente Funktionen für Geräte wie Geschirrspüler, Dunstabzugshauben, Kaffeemaschinen, Mikrowellen und Sensorarmaturen sowie mit WLAN verbundene Tischgeräte, wie den Thermomix. Vor allem smarte Öfen werden immer beliebter. Der Miele M Touch-Ofen (zum Beispiel) verbindet sich mit der Miele App, sodass man ihn von überall aus steuern kann. Er bietet Features wie „FoodView“ und „CookAssist“, wodurch Nutzer ein Auge auf Gerichte haben können – alles vom Smartphone oder Tablet aus.
Bosch ist eine weitere Marke, die intelligente Funktionalität mit Geräten wie Backöfen und Geschirrspülern anbietet. Mit der Home Connect-App lässt sich beispielsweise der Ofen vorheizen, damit er bis zur Ankunft zu Hause aufgewärmt ist und direkt losgelegt werden kann. Und bei smarten Geschirrspülern lässt sich der Zyklus so einstellen, dass er beginnt, während die Bewohner nicht im Haus sind. Die Geräte können auch per Sprachbefehl bedient werden, sodass sie aus einem anderen Raum aktiviert werden können. Mit WLAN verbundene Kühlschränke, wie der Samsung Family Hub, der Erinnerungen sendet, wenn Lebensmittel bald ablaufen, Video-Streaming sowie Internet-Surfing ermöglicht oder mittels Sprachbefehl die Einkaufsliste ausfüllen kann, sind eine weitere attraktive Option.
Smartes Home setzt smarte Nutzung voraus
Damit Smart Home bzw. Smart Kitchen Features auch tatsächlich zu einer reduzierten Energiebilanz führen können, sollten sie sinnvoll genutzt werden. Das heißt, dass sich Nutzer auch mal bewusst dazu entscheiden sollten, nicht alles wegen der reinen Annehmlichkeit kontinuierlich auf Abruf laufen zu lassen. Zwar sind moderne Haushaltsgeräte und LED-Beleuchtungen sehr viel sparsamer, als ihre Vorgänger. Doch wenn alles auf Netzkonnektivität getrimmt ist und diese permanent und flächendeckend im Hintergrund läuft, dann resultiert daraus ein kleiner aber kontinuierlicher Mehrbedarf, der ungünstigstenfalls etwaige Energieersparnisse anteilig bis gänzlich zunichte macht. Nutzer sollten also genau überlegen, wann sie welchen Leistungsumfang brauchen – und wann man auch mal bewusst auf diverse Kinkerlitzchen verzichten kann.
Ein weiter Punkt ist natürlich die Privatsphäre. Dass „Big Tech“ möglichst alles über seine Nutzer wissen will, lässt sich leider kaum bestreiten. Man denke an Facebook und die nahezu jährlichen Skandale diesbezüglich oder an Google, die mittels Roomba Mapping (Roomba ist ein populärer Saugroboter) die Wohnungsschnitte der Nutzer in Erfahrung brachten. So wie wir das Netz recherchieren, so recherchiert es mittlerweile auch uns. Bis zu welchem Grad man das in den eigenen vier Wänden (der letzten Bastion der Privatsphäre) will, muss jeder selber wissen. Auch diesbezüglich ist weniger mehr. – siehe auch Home Office